Der Achetringeler

Was ist «Der Achetringeler»?

«Der Achetringeler» ist eine Chronik, die seit 1926 in der Regel einmal im Jahr zum Jahresende erscheint. Es handelt sich um die älteste regionale Berichterstattung zur Lokalgeschichte im Kanton Bern.

Darin sind Artikel über geschichtliche, kulturelle, gesellschaftliche und wirtschaftliche Ereignisse und Gegebenheiten aus früheren wie auch heutigen Zeiten enthalten. Der Chronik-Charakter wird durch Jahresrückblicke von Körperschaften und Vereinen ergänzt. Der Achetringeler berücksichtigt die Region Laupen (früher Amtsbezirk Laupen), heute ergänzt durch das freiburgische Bösingen.

Die Titel aller bis heute erschienenen Artikel sind in einem elektronischen Schlagwortkatalog aufgeführt.

Ausgabe 2025 Nr. 100

Aus Anlass dieses Jubiläums haben wir uns entschlossen, die Ausgabe 2025 allen Adressen in den gewohnten Gemeinden kostenlos zuzustellen.

Am bewährten, bestehenden Konzept haben wir festgehalten, doch bereits der Umschlag weist auf diese spezielle Ausgabe hin: Farbe und Prägung werden einmalig sein. Und – die Jubiläumsnummer beinhaltet nebst den gewohnten Beiträgen einen erweiterten Teil zu gemeindeübergreifenden Themen.

Ausstellung
Gerne laden wir Sie zudem ein, unsere Ausstellung «Der Achetringeler: 100 Ausgaben seit 1926» vom 21. – 23. November 2025 (21.Nov., 17.00-21.00; 22./23. Nov., 11.00-17.00) in der Aula der Schule Laupen zu besuchen.

Ausgabe 2024 Nr. 99

Nachtwächter
Thörishaus: Die Sense mit neuem Leben
Neuenegg: Von der Haushaltungsschule zum Kulturlokal «im alten Archiv»
Neuenegg: Lokalbüro
Wurzelteller im Forst erzählen antike Geschichte
Laupen: Die alte Kiste zieht Menschen magisch an
Die Graffiti-Mauer – eine Kunstszene einmaliger Art in Laupen
Tag der Bürgergemeinden und Korporationen 14. September 2024
Erstmalige Schlossfestspiele Laupen 2024
Eine temporäre Hilfsbrücke über die Sense in Laupen
Bösingen: Seit 50 Jahren der Spiritus Rector im örtlichen Kulturgut
Käserei Friseneit
Käserei und Käsereigenossenschaft Bösingen
Alpwirtschaft und Alpgenossenschaft Kriechenwil-Gammen
Mondholz für den Sodbrunnen im Bauernmuseum
Das Jahr
Chroniken aus Laupen – Mühleberg – Neuenegg – Thörishaus
Zytlupe

Ausgabe 2023 Nr. 98

Nachtwächter
Thörishaus wird Winzerdorf
ROKJA – Kinder- und Jugendarbeit
Region: Notfalltreffpunkte
100 Jahre Jagdverein Laupen
Neuenegg: Umschwung
Neuenegg: Abriss und Neubau SKZ
Zugtaufe
Brocki Laupen, eine Erfolgsgeschichte
Laupener Kultur – Grund zum Feiern
Laupen: Amphibienschutzmassnahmen
Laupen: Wohnen im Alter
Bösingen: Musikgesellschaft
Kriechenwil: Sichlete
Jerisberghof: 21’000 Schindeln
Mühleberg: MÜGE 2023
Das Jahr Chroniken aus Laupen – Mühleberg – Neuenegg – Thörishaus Zytlupe

Schlagwortkatalog

Schlagwortkatalog 1926-2024 (online)

2015 Erstellt von Anne-Marie Kohler, René Ruprecht, Laupen / Neuenegg
2016 – 2018 Nachgeführt: René Ruprecht, Anne-Marie Kohler, Neuenegg / Laupen
2019 – 2024 Nachgeführt: René Ruprecht, Marianna Kropf, Neuenegg / Laupen

Die Chronik „Der Achetringeler“ ist im Katalog der Schweizerischen Nationalbibliothek (NB) und der Burgerbibliothek Bern verzeichnet.

Bestellen

Als Abo (jährlicher Betrag)

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Als Einzelausgabe (Neuste Ausgabe)

- +

Verkaufsstellen

Die Jubiläumsausgabe Nr. 100 wird in diesem Jahr allen Haushalten in der Region kostenlos zugestellt. Ab 2026 können die Chroniken wieder wie gewohnt bei den Verkaufsstellen bezogen werden.

Laupen: Boutique Ambiente, Bärenplatz 2, Kiosk am Bärenplatz 7

Mühleberg: VOLG Laden

Neuenegg: Bibliothek Neuenegg, Dorfstrasse 16, Mader Interieur AG, Oeleweg 5

Thörishaus: Weihnachtslädeli P. Herren, Freiburgstr. 67

Die aktuelle Chronikausgabe sowie früher erschienene Beiträge können wie folgt bezogen werden:

Sekretariat Der Achetringeler
Burgergemeinde Laupen
Bärenplatz 8, 3177 Laupen
Tel. 031 747 85 20
e-mail: info@derachetringeler.ch

Schulen

Die Jubiläumsausgabe Nr. 100 wird in diesem Jahr allen Haushalten in der Region kostenlos zugestellt. Ab 2026 wird der Verkauf der Chroniken wieder wie gewohnt durch die Schüler*innen der Schulen stattfinden.

Herausgeber

Achetringeler-Kommission Laupen, Verantwortlich für die Redaktion:

Textteil

Res Nadig
3177 Laupen
res.nadig5@gmail.com

Vertrieb

Andreas Witschi, Laupen
andreas.witschi@sensemail.ch
Telefon 031 747 88 32

Ständige Rubriken

Nachtwächter
Christian von Erlach (Text), Laupen, Brigit Herrmann (Grafik), Gümmenen

Zytlupe
Res Nadig (Text), Laupen, Brigit Herrmann (Grafik), Gümmenen

Das Jahr
Roland Suter (Text), Neuenegg, Res Nadig (Grafik), Laupen

Chronik

Marianna Kropf
3177 Laupen
marianne.kropf@laupen.ch

Sekretariat

Christian Schuhmacher,
Burgergemeinde Laupen
Bärenplatz 8,
3177 Laupen
info@derachetringeler.ch
Telefon 031 747 85 20

Achetringeler-Kommission

Hans-Rudolf Kamber (Präsident), Laupen

Res Nadig, Laupen
Marianna Kropf, Laupen
Hans Rudolf Blaser (Kassier),Laupen
Christian Schuhmacher, Laupen
Andreas Witschi,Laupen
Erich Gäumann, Neuenegg
Klaus Hänni, Ferenbalm
Jan Mäder, Mühleberg
Markus Ruprecht, Laupen
René Ruprecht, Neuenegg
Jürg Rytz, Kriechenwil
Franz Schweizer, Neuenegg
Gerd Wenger, Bösingen

Brauchtum

Aufruf

Jedes Jahr lockt das Achetringele Tausende ins Städtchen. Eigentlich eine gute touristische Attraktion. Und trotzdem bangt man um die Zukunft des Brauches. Wo ist der Stolz, die grösste Treichel zu tragen oder einmal im Leben ein Besenmann gewesen zu sein, geblieben? Mitzuhelfen bei einem Brauch, der vor Jahrzehnten seinen Ursprung hatte, sollte doch auch noch in heutiger Zeit möglich sein. Wenn sich ihm keine Menschen mehr verpflichtet fühlen, dann hört eben ein Brauch auf, Brauch zu sein.

Es ist genau 20 Uhr. Silvesterabend. Vom Schloss her vermischen sich Glocken- und Treichelklänge zu einem Heidenlärm, der sich dem Städtchen nähert. Dem Umzug voran schreitet der Anführer. Langsam tastet er sich, vorsichtig auftretend, den steilen, gepflasterten Rain hinunter. Schritt für Schritt. Seine übergrosse Holzmaske lässt auch im Finstern verzerrte Züge, Nasenerker, Falten erkennen.

Zottiges Fell verstärkt das erschreckende Bild. Aufrecht trägt er die fünf Meter hohe Stange, an dessen Ende immergründer Wachholder fachgerecht zu einem Besen gebunden ist. Hinter ihm versuchen die restlichen zwölf Besenmänner einigermassen die Viererkolonne zu halten. Quirlig herumrennende Blateremannli halten die Ordnung aufrecht. Dort wird einer mit einem Schweinsblasenschlag verlangsamt, ein anderer in die geordnete Reihe zurückgebracht. Aber auch im Schwarm der Tringeler sorgen sie für Ordnung. Die engen, steilen Kurven beim Burgerrathaus am Kreuzplatz und die Strassenlampen erschweren den Umzug. Vordrängende Zuschauer erhalten ebenfalls ordnende Schläge durch die Blateremannli, deren Gesichter durch übergezogene Strümpfe verzerrt, fast unkenntlich sind. Nun schreitet der Zug dem Läubliplatz zu. Die langen Besen leuchten im Blitzlicht der Fotografen auf. Der Anführer stellt sich in die Mitte des Platzes.

Seine zwölf Gesellen umringen ihn. Aussen herum verteilen sich die Tringeler zu einem Kreis. Dann bringen die Ordnenden die Glocken zum Verstummen. Eine fühlbare, gespannte Stille. Der Anführer drückt seine Maske nach oben und verkündet den Achetringeler-Spruch:
Das alte Jahr nimmt hüt es Änd,
jetz gäht enanderen alli d’Händ,
tüet uuf es jedes Feischter,
löht uus die böse Geischter,
mir zieh mit Lärm vo Huus zu Huus
u jage se zum Stedtli uus!

Im neue Jahr viel Glück u Säge,
Gsundheit un es längs zäjs Läbe,
z’ässe gnue u z’wärche gnue
u jedem Meitschi e Schatz derzue,
das tüe mir allne wünsche!

Dann setzt der Schellenlärm wieder mächtig ein; die Wachholderbesen senken sich und fahren in die Zuschauer. So sollen die bösen Geister auch aus den letzten Köpfen verjagt werden. Später formiert sich der Umzug neu. Die ganze lärmende Meute zieht zum nächsten Platz.

Zuletzt werden die langen Besen und die wertvollen Masken beiseite gelegt. Die Söiblatere bekommen Arbeit. Mit Schwung sausen sie auf irgendwelche gebeugte Rücken nieder. Es tönt gewaltig, sieht atemberaubend aus, tut aber gar nicht weh. Wer herhalten muss, sind meistens Schulmädchen. Es bereitet ihnen Spass davonzulaufen – aber immer in der Hoffnung, verfolgt und von neuem «gebrätscht» zu werden.

Anführer wurde früher einfach der älteste Neuntklässler. Heute schaut der Verantwortliche mehr auf die Fähigkeiten. Dann werden die zwölf Besenmänner bestimmt. Mitte Oktober sind die Schweinsblasen aufgepumpt. Jeder Besenmann und jedes Blateremannli befestigt sie in der Altjahrswoche an ein handliches Stück Besenstiel. Auch das Besenmachen ist Sache der Besenmänner. Ab Mitte November wird ohne Maske geübt. Kurz vor Silvester werden die Masken verteilt. Bei Streitigkeiten entscheidet notfalls der Anführer.